ÖAWI-Jahrestagung 2023

Gemeinsam für wissenschaftliche Integrität

09.05.2023

ÖAWI-Jahrestagung 2023: Gemeinsam für wissenschaftliche Integrität

Wissenschaftliche Integrität, Bewusstseinsbildung für verantwortungsvolles Forschen und der kommunikative Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten – diesen und weiteren Themen widmete sich die Jahrestagung der ÖAWI, der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität, am 9. Mai in Wien. In den Räumen des Wissenschaftsfonds FWF gab es für die ÖAWI-Mitglieder Vorträge und Diskussionen rund um das Thema „Verantwortliches Forschen in Österreich“.

Gemeinsam für wissenschaftliche Integrität: Isidoros Karatzas (Europäische Kommission), Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Krista Varantola (ALLEA), Sabine Seidler (uniko), Sabine Chai (ÖAWI) und Christof Gattringer (FWF) eröffneten die ÖAWI-Jahrestagung 2023.
Christof Gattringer, Vorstandsvorsitzender der ÖAWI und Präsident des Wissenschaftsfonds FWF, begrüßte die Teilnehmenden zum ersten Event dieser Art seit der Gründung der ÖAWI und betonte, wie wichtig Gute Wissenschaftliche Praxis für die Universitäten und das Wissenschaftssystem insgesamt sei. Dafür gelte es auch mit Unterstützung der ÖAWI-Jahrestagung einen intensiven Wissensaustausch für die Mitgliedsorganisationen zu etablieren.     Sabine Chai, seit dem Vorjahr Geschäftsführerin der ÖAWI, hob in ihrer Begrüßung ein Alleinstellungsmerkmal der Agentur hervor: Sie wurde als Verein gegründet, das sei eine Besonderheit in Europa, so Chai. „Wir sind sozusagen ein Integritätsclub, in dem die Mitglieder institutionenübergreifend Fragen zu verantwortungsvollem Forschen in Österreich diskutieren und im Anlassfall auch qualitätsgesichert prüfen.

Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, sagte in seinem Eröffnungsstatement: „Um das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken, muss sie ihre Glaubwürdigkeit selbst unentwegt aufs Neue unter Beweis stellen. Ethische Standards in der Wissenschaft gibt es natürlich längst, dennoch haben wir uns entschlossen, im Bereich der ‚Academic Integrity‘, also der Beachtung der Guten Wissenschaftlichen Praxis im Lehre-Bereich, weitere Schritte zu setzen um das Vertrauen noch weiter zu stärken. Ein wichtiger Schritt erfolgte 2008 mit der Etablierung der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität. Dadurch wurden die Weichen für die Schaffung einer zentralen Stelle für Forschungsintegrität gestellt. Vergangenes Jahr ist auch das BMBWF der ÖAWI als Mitglied beigetreten, um die Bedeutung der Kooperation in diesem Themenbereich zu unterstreichen. „Denn in der systemischen Etablierung der Standards einer Guten Wissenschaftlichen Praxis geht es um weit mehr als die prominenten Fälle von Plagiatsüberprüfungen, von denen Medien gerne berichten. Es umfasst Präventionsarbeit, Bewusstseinsbildung und Schulungen ebenso wie Beratungen, Informationsaustausch und Vernetzungsveranstaltungen.“

Die Diskussion um Integrität in der Forschung werde oft von schnellen Schlagzeilen beherrscht, sagte Sabine Seidler bei der Tagung. Die Präsidentin der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko) und Rektorin der TU Wien engagiert sich als Vorstandsmitglied in der ÖAWI. Für verantwortungsvolles Forschen brauche es mehr als Regeln zu befolgen, so Seidler weiter. Ebenso wichtig sei es, ein entsprechendes Wertesystem aufzubauen und zu pflegen, und das im gesamten globalen Raum. „Dazu ist sowohl die Wissenschaft selbst als auch das Umfeld verpflichtet.

Im Anschluss vertieften Isidoros Karatzas, Head of the Research Ethics and Integrity Sector der Europäischen Kommission, Krista Varantola, ehem. ALLEA Board Member, sowie Nikolaus Forgó, juristisches Mitglied der ÖAWI-Kommission, in ihren Keynotes das Thema verantwortliches Forschen aus nationaler und europäischer Perspektive. In mehreren Breakoutsessions zu den Themen „Verantwortungsvoll Kommunizieren“, „Prävention und Training“ sowie „Aktives Community-Building“ konnten die rund 80 Teilnehmer:innen aus den Mitgliedsorganisationen die Diskussionen weiter vertiefen.  
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